Die Tür fällt ins Schloss und der Haustürschlüssel steckt drin? Hier kann meist nur noch der Schlüsseldienst helfen. Doch nicht selten geraten Bürgerinnen und Bürger an einen unseriösen Dienstleister, der für die Türöffnung einen völlig überhöhten Preis verlangt. Derzeit kursieren unter anderem im Internet wieder diverse Angebote unseriöser Dienstleister. Oftmals stehen die Notdienste mit der Ortsvorwahl im Telefonbuch, doch kommen tatsächlich von weit her – und berechnen exorbitante Anfahrtskosten. Auch unnötige Arbeiten oder mutwillige Beschädigungen können die Rechnungen in die Höhe treiben.
TIPP Wer sich vor überhöhten Kosten schützen will, sollte auf einen bekannten lokalen Schlüsseldienst vor Ort setzen. Mehr dazu: https://www.schluesseldienst-jetzt.de/
Glücklicherweise kam es aktuell im Bereich der PI Emsland/Grafschaft Bentheim noch zu keinem Vorfall. Daher weist Polizei dringend darauf hin, möglichst nach einem Fachbetrieb vor Ort zu schauen. Soll man diesbezüglich unsicher sein, sollte man bereits am Telefon nach dem genauen Sitz des Betriebs sowie nach Namen und Adresse erkundigen und auch nach dem konkreten Preis der Dienstleistung fragen. Die Suche nach einem Betrieb im Internet bietet ebenfalls Möglichkeiten, den Handwerker zu überprüfen. Es gilt die Internetseite der Firma genauer anzuschauen. Denn die Toptreffer in der Suchmaschinenanzeige sind kein Garant für einen zuverlässigen Dienstleister. Hinweise auf einen unseriösen Anbieter können beispielsweise das Fehlen eines Impressums oder viele identische Seiten einer Firma mit unterschiedlichen Ortsangaben sein. Weiter Infos und Tipps gibt es unter www.polizei-beratung.de. (Quelle)
Die Verbraucherzentrale geben dazu einige wichtige Tipps, wie man in diesem Fall Kosten sparen kann:
- Lösung vertagen: Haben Sie irgendwo einen Schlüssel hinterlegt? Können Sie bei einem Freund oder einer Freundin übernachten und das Problem in Ruhe am nächsten Tag lösen? Haben Sie die zuvor notierte Nummer eines seriösen Betriebes greifbar?
- Festpreis vereinbaren: Falls Sie wirklich einen Schlüsseldienst brauchen, sollten Sie am Telefon einen Festpreis vereinbaren. Lässt der Betrieb sich darauf nicht ein oder erscheint Ihnen der Preis zu hoch, rufen Sie einen anderen an.
- Gewalt gegen die Tür stoppen: Nicht selten beschädigen die Handwerker die Tür oder das Schloss und geben vor, auf andere Weise sei eine Öffnung nicht möglich. Bei der Gelegenheit werden neue Schlösser oder Beschläge verkauft – fast immer zu überhöhten Preisen. Stoppen Sie die Arbeiten, wenn Sie erkennen, dass Tür oder Schloss ramponiert werden! In 99 Prozent der Fälle ist – so die Innung – eine Türöffnung ohne Beschädigung möglich.
- Überhöhte Forderung nicht bar bezahlen: Haben Sie einen „Blanko-Auftrag” erteilt und keinen Preis vereinbart, zahlen Sie nicht vorschnell ein paar Hundert Euro. Für eine einfache Türöffnung ohne Austausch des Schlosses erscheinen 100 Euro oder 180 Euro am Wochenende bzw. nachts gerade noch angemessen. Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen oder gar zur Fahrt zum Geldautomaten überreden. Holen Sie notfalls Nachbarn zu Hilfe. Der Betrieb kann Ihnen eine Rechnung schicken, die Sie später in Ruhe prüfen können.
- Strafanzeige stellen: Informieren Sie die Polizei und erstatten Sie Strafanzeige, wenn ein Unternehmen Ihre Notlage ausgenutzt und unverhältnismäßig viel Geld von Ihnen verlangt hat. Wucher ist ein Straftatbestand. In seinem Urteil vom 16. Januar 2020 (Az. 1 StR 113/19) hat der Bundesgerichtshof klargestellt, dass bereits das Ausgesperrtsein aus der eigenen Wohnung eine Zwangslage begründet. Weitere Umstände, wie ein Topf auf dem eingeschalteten Herd oder ein Kleinkind allein in der Wohnung, sind nicht erforderlich. In Hamburg können Sie die Strafanzeige auch online stellen.